Warum brauchen wir eine Rahmentrainingskonzeption?
Die vorliegende RTK beschreibt die Ziele und Inhalte der sportlichen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen sowie die Anforderungen einer Leistungssportkarriere.
Die Leistungsbilanz der DESG in den zurückliegenden Jahren und das medaillenlose Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2014 zog eine umfassende Analyse der Prozesse in den leistungssportlichen Strukturen und in der Nachwuchsentwicklung der DESG und der Landeseissportverbände nach sich. Die Konsequenz ist eine Neuausrichtung der leistungssportlichen Führungstätigkeit mit effektiveren Strukturen, eine verbesserte Ausbildung vom Nachwuchs bis in die Spitze und die Intensivierung der Aus- und Fortbildung der Trainer. Im Verbundsystem Leistungssport sind auf Bundes und Landesebene gute Voraussetzungen vorhanden. Diese werden unter Beachtung der Eigenverantwortlichkeit der Partner sowie der Richtlinien und Fachkompetenz der DESG effektiver gestaltet. Die Zielstellung der DESG sind Medaillengewinne bei Olympischen Spielen und internationalen Meister schaften. Eine kontinuierliche Leistungsentwicklung der aktuellen Leistungsträger, Anschluss und Juniorenkader muss erreicht werden, um die jährlichen sportlichen Platzierungsziele des Verbandes zu realisieren. Parallel dazu ist eine breite Basis an Talenten zu entwickeln. Einer vielseitigen Grundausbildung der 6 bis 10-Jährigen folgt gezieltes Grundlagen, Aufbau und Anschlusstraining.
Die RTK ist eine Orientierungshilfe für Trainer, Übungsleiter, Lehrer, Eltern und Athleten für die leistungs sportliche Entwicklung im Eisschnelllauf und Short Track in Deutschland. Durch die Überarbeitung und Zusammenführung vorliegender Trainingsmaterialien soll sie dazu beitragen, die systematische Trainingsgestaltung auf allen Ebenen des Nachwuchsleistungssports innerhalb der DESG zu optimieren. Zur Umsetzung der DESG Rahmentrainingskonzeption ist es wichtig, die aktuellen sportwissenschaftlichen, aber auch pädagogischen Erkenntnisse und Prinzipien zu beachten. Aus diesem Grund wurde die Konzeption unter Mithilfe von Sportwissenschaftlern, Bundes- und Landestrainern, Medizinern und Pädagogen erstellt. Sie soll zur gemeinsamen Zielerreichung aller am Prozess beteiligten Personen beitragen. Alle Trainer innerhalb der DESG benötigen eine ein heitliche Grundauffassung von Training, Wettkampf und Talententwicklung. Die Verbandsphilosophie bildet hier für eine wichtige Grundlage und ist neben den sportspezifischen Inhalten in der Trainerausbildung zu vermitteln. Die Wertschätzung und Ausbildung ehrenamtlicher Trainer, Funktionäre und Betreuer ist wichtig, um gewünschte Inhalte umzusetzen. Alle müssen sich der Verantwortung stellen, die Basisarbeit zu fördern.
Die Fach und Richtlinienkompetenz für den langfristigen Leistungsaufbau, die Gestaltung und Vernetzung von regionalen und überregionalen Talentsichtungsprogrammen, sowie die Auswahl altersgerechter Trainings und Wettkampfangebote liegt bei der DESG, eben so die regelmäßige Anleitung und Kontrolle der Trainer an den Landes und Bundesstützpunkten.
Das Ziel der DESG ist Medaillen bei Olympischen Winterspielen, Welt und Europameisterschaften sowie Weltcupwettbewerben zu erringen, um ihren Anteil am Gesamtergebnis des Wintersports zu leisten. Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist eine zielorientierte Nachwuchsentwicklung unerlässlich. In der vorliegenden Rahmentrainingskonzeption (RTK) werden die Ausbildungsziele und -inhalte in der Nachwuchsarbeit von der Grundausbildung bis zum Hochleistungstraining beschrieben.
Das DESG Bundestrainerteam Eisschnelllauf
Das DESG Bundestrainerteam Short Track
Mitarbeit
Autoren Teil I (Grundlagen des LLA, AGA, GLT)
- Boyadzhiev, Miroslav
- Coopmans, Jan
- Ehrig, Andreas
- Fudel, Ronny
- Kulik, Matthias
- Liebezeit, Toni
- Nowak, Detlef
- Regös, Rita
- Sandau, Ingo
- Scheibe, Diana
- Scholz, Florian
- van Veen, Jan
- Walther, Dr. Achim
- Weidner, Dr. Isolde
- Wolf, Jenny
- Wolf, Jürgen
Literaturquellen
- Barth, B. & Wolf, J. (2007). SKISPORT Modernes Nachwuchstraining. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
- Chiu, L. Z. F. & Schilling, B. K. (2005). A primer on weightlifting: from sport to sports training. Strength & Conditioning Journal, 27 (1), 4249.
- Ehrig, A. (2009). Zur Systematisierung von Themen zur Lauftechnik in der Sportart Eisschnelllauf. Referat auf dem Lauftechnik Workshop der DESG in Berlin.
- Ehrig, A., Nowak, D., Neuendorf, E., Hermsdorf, M. & Müller, J. (2015). Untersuchungen zur weitergehenden Klärung die Leistung bedingender Anforderungen mittels Atemgasanalyse im Eisschnelllauf. Ergebnisbericht. Leipzig: IAT.
- Ehrig, A. (2015). Die zentrale komplexe Leistungsdiagnostik (KLD) im Eisschnelllauf unter besonderer Berücksichtigung sportartspezifischer Tests. Vortrag anlässlich der DOSB Tagung Sportmedizin im Spitzensport. Frankfurt a. M.
- Felser, S. (2012). Modellierung einer Leistungsstruktur am Beispiel der Sportart Short Track. Doktorarbeit, Universität Rostock.
- Güllich, A. & Schmidtbleicher, D. (1999). Struktur der Kraftfähigkeiten und ihrer Trainingsmethoden. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 50 (7+8), 223234.
- Hoffmann, A., Pfützner, A., Wick, J., Büsch, D., Seidel, I., Wolfarth, B., Wulff, J. & Henschel, K. (2013). Leipziger Positionen zum Nachwuchsleistungssport in Deutschland - Wege an die Spitze — Herausforderungen, Schwerpunkte und Anforderungen aus der Sicht von Trainingswissenschaft und -praxis. Leipzig.
- Killing, W. (2008). Jugendleichtathletik: [Sprung]; offizieller Rahmentrainingsplan des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für die Sprungdisziplinen im Aufbautraining (1. Aufl.). Münster: Philippka Sportverlag.
- Martin, D. (1999). Handbuch Kinder- und Jugendtraining. Schorndorf: Hofmann.
- Schnabel, G., Harre, D., & Krug, J. (2008). Trainingslehre–Trainingswissenschaft. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
- Weineck, J. (2010). Optimales Training: Leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer Berücksichtigung des Kinder-und Jugendtrainings. (16., durchgesehene Auflage). Balingen: Spitta Verlag.
- Wulff, J., Altmann, K., Walter, N., Fudel, R. & Hoffmann, A. (2016). Situationsanalyse der Nachwuchsentwicklung im DSV, DBV und der DESG. (Unveröffentlichter Bericht) Leipzig: IAT.
- Zawieja, M. & Oltmanns, K. (2011). Kinder lernen Krafttraining. Münster: Philippka Sportverlag.
- Zatsiorsky, V. M. (1996). Krafttraining. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.